J.B.O. "Head Bang Boing" (Fun Metal) (Megapress/Soulfood) Die Verteidiger des wahren Blödsinns haben endlich wieder ein neues Komplett-Album am Start mit 15 neue Tracks. Mit einer musikalischen "Inhaltsangabe" wird man amüsant auf die folgenden über 45 Minuten vorbereitet. Gleich an zweiter Stelle kommt der Titeltrack "Head Bang Boing", eine echt coole Umsetzung von Manu Chao's "Bongo Bong" (King of the Bongo), sehr gelungen, der beste Track der Scheibe. Auch "Oaaargh! als J.B.O.-Version von Wir Sind Helden's "Nur ein Wort" ist wie so häufig bei Umsetzungen bekannter Stücke gelungen. Das haben die Spaß Metaller einfach drauf, während ich bei den eigenen Stücken hin und her gerissen bin. "Bejonze" ist gut, weil witziger Text, "Mehr Stoff" und "Acht" sind absolut unterer Durchschnitt in der Karriere der Erlangener. Mehr Spaß hat man dann wieder mit "Musiker", im Original "Moviestar". Ein Album mit Höhen und leider kleinen Tiefen und etwas Durchschnittskost von J.B.O., was einen Fan der Band aber nicht abschrecken sollte, sich nicht auch dieses Album zuzulegen, denn Spaß macht es trotzdem, dem James Blast Orchester zu lauschen. www.jbo.de (eller) |
J.B.O. "Head Bang Boing" (Fun Metal) (Megapress/Soulfood) Seit gut drei Wochen ist sie nun auf dem Markt: Head Bang Boing von J.B.O., ihres Zeichens Fun-Metall Band aus Erlangen und entsprechend Spaßmusiker. Die rosarote Note des Covers erinnert ein wenig an die rosaroten Wochen mit ihren rosaroten Elefanten der Deutschen Bahn. Und wie ein Elefant kommt der Silberling dann auch daher: gewaltig. Sicherlich ist J.B.O. nicht der richtige Musikmix für Oma Frieda oder Tante Lehnchen. Auch sollte der Zuhörer nicht gerade ein Höchstmaß an Niveau an den Inhalt der Texte fordern. Doch ist gerade die hier vorliegende Mixtur jene, welche die Band auszeichnet. Einfache Texte gemixt mit gängigen Melodien lassen den Hörer schnell in Partystimmung kommen, auch wenn diese CD keine neuen Ufer betritt. Dies soll aber nicht heißen, dass nach alter Hacke mal eben ein Longplayer eingespielt wurde. Alles in allem präsentiert sich das gute Stück dann doch schon eher als handwerklich gut gemacht und frisch wie eh und je. Zur Sache selbst: Mit "Inhaltsangabe" legen die Jungs einen witzigen Kaltstart hin um zum Cover "Head Bang Boing" (Original: Bongo Bong) zu kommen. Spätestens nach dem dritten Hören lässt einen die Version nicht mehr los. Es folgt ein richtig gutes Intro zu "Mehr Stoff". Der Rest des Liedes geht jedoch leider gemessen an eben jenem Intro ein wenig unter. Vielleicht gewollt. Denn was dann kommt, lässt einen grundsätzlich herzlich lachen: "Oaargh!", Coverversion des "Wir sind Helden"-Songs "Nur ein Wort". Gesanglich ist das Stück sogar recht nah am Original, also schon nahezu ein wenig zurückhaltend, schäumt aber trotzdem vor eigener Kreativität. Ein Aufschrei und zugleich eine Abrechnung mit der deutschsprachigen Musiklandschaft, wo zahlreiche Bands abgesehen von einigen Takten und Textpassagen nahezu identische Musik abliefern. Aber die instrumentalen Einspielungen, die das "Oaargh" wiedergeben, sind, wohl so gewollt, für meinen Geschmack aber zu laut. Hierunter leidet der positive Gesamteindruck des Stückes nachhaltig. Nach dem Gag Harz IV mein Favorit: Musiker (Original: Moviestar). Klar werden Kritiker sagen: typisch J.B.O. Mag sein, aber typisch gut, wenn auch etwas ruhig gehalten. Inhalt: Klassisches Scheitern des Musikertraumes. Als siebtes Stück folgt "Acht", Nachfolger von "SexSexSex" und "Sie-Ben". "Frühstück" und "Slipknotubbies", kurze Gags, anschließend Osama (Original: Rosanna). Ohlala, wird man denken, mal wieder eine musikalische Osama-Karikatur. Richtig, aber ungeheuer gut, insbesondere vor dem geforderten Hintergrund, Kai Pflaume solle mit "Bitte melde dich" und "Nur die Liebe zählt" den Friedensbringer spielen. Absolut witzig. "Promibeat 800" erstaunt den Hörer dahingehend, was man mit der Aneinanderreihung zahlreicher Namen alles anstellen kann. Gleichzeitig wird mit diesem Stück "Dubcek" von Otto gehuldigt. Anschließend wird in Gagform festgestellt: "Wir ham´s geschafft!" "Bejonze" ist wohl schon in der Kategorie frauenunfreundlich - Zitat: Nein, du bist hässlich, aber es steht dir gut, es passt zu dir... - einzustufen, trotzdem birgt es doch einen guten Schuss Humor in sich. "Misanthropoly" ist eine tolle Ballade mit einer fiesen Wendung zum Ende des Stückes. Nachdem ein einsames, depressives Herz den Interpreten nicht belästigen soll, bettelt er später nahezu um Berichterstattung aus Spaß an der Pein. CD-Outro ist "Raining Blood", eine Kreuzung zwischen "Slayer" und "It´s raining men", die richtig abgeht. Resümee: Nun, wie soll man die Spaßvögel aus Franken letztlich objektiv beurteilen? Die Scheibe macht sehr viel Spaß. J.B.O. sind im Gegensatz zur letzten CD auch ihren Wurzeln wieder etwas näher gekommen. Allerdings hätte das ein oder andere Stück ein wenig mehr Speed vertragen können. Ungeachtet dessen werden Fans der Band mit dem Werk sehr zufrieden und glücklich sein. Auch wer seinen Gästen einmal etwas andere Partylieder als die typischen Ballermann-Hits präsentieren will, dem sei die Scheibe ans Herz gelegt. Da die Band musikalisch aber letztlich auf dem Drahtseil tanzt, entweder werden sie geliebt oder verachtet, ist sie im Grunde nur aus Sicht dieser Sparte zu beurteilen. Und da muss ich schon sagen: Für ihre musikalische Nische sind sie absolut empfehlenswert (4 Sterne). Aber wie sagt man so schön: Diese Art der Musik ist sicherlich nicht jedermanns Geschmack. Daher gibt es insgesamt ein "gut" (3 Sterne). www.jbo.de (ludger) |