OVERKILL "Immortalis" (Thrash Metal) (Bodog / Edel) Seit Beginn meiner Metal-Leidenschaft hat die Band und ihre Musik einen ganz besonderen Stellenwert für mich und ich freue mich auf jede Veröffentlichung. Entgegen anderen Meinungen bin ich auch der Ansicht, dass OVERKILL niemals ein schlechtes Album abgeliefert haben, da man, wenn man die Bandklassiker zusammenstellen will, jedes Album berücksichtigen MUSS. Klar gibt es absolute Über-Scheiben und Alben die nur "gut" sind, aber richtige Scheiße haben die Jungs aus New York niemals produziert. Aber das war der persönliche Schmalz, jetzt kommen wir zum neuen Scheibchen namens "Immortalis". Unsterblich sind sie ja schon, jetzt geht es nur noch darum, den Ruf als eine der besten Thrash Metal-Bands zu untermauern. Und das tun sie. Man kommt zwar nicht umhin zu bemerken, dass sich Blitz und D.D. Verni beim Songschreiben doch das eine oder andere Mal bei sich selbst bedienten, denn es kommen einem manche Riffs oder auch Vocal-Lines dezent bekannt vor. Allerdings werden sie nicht nur blind kopiert, sondern führen in veränderter Form zu Aha-Erlebnissen, die einen anfixen, sich die älteren Scheiben reinzuziehen (was ich auch ausgiebig getan habe). Aber das macht nur einen kleinen Bruchteil aus, denn 99% der Scheibe sind OVERKILL-Metal, wie man ihn liebt und kennt. Einen gekonnten Spagat zwischen Old- und New School legen die New Yorker hin und wenn man den genialen Opener "Devils in the Mist" überlebt hat, kann man sich mit den weiteren Göttergaben "What it takes", "Skull and Bones" (mit dem LAMB OF GOD-Shouter Randall Blythe als Duettpartner), "Hellish Pride", "Chalie get your Gun" oder "Hell is" erfreuen. Als absolutes Leckerli hat man es geschafft, den fünften Teil der "Overkill"-Saga auf CD zu pressen: "Overkill V...The Brand"!!! Wie alle "Overkill"-Teile jongliert man gekonnt mit den musikalischen Thema des ersten Teils und schafft somit zum Schluss endgültig die Brücke zwischen der Vergangenheit und Gegenwart zu schlagen. Wann immer ich Bobby "Blitz" Ellsworth's Stimme auf einem neuen Longplayer höre, fühle ich mich zu Hause. Auf dem neuen Werk singt er sogar noch variabler und geht häufiger in tiefere Stimmlagen runter, was ihm ganz gut steht. D.D. Verni's Bassspiel ist so oder so einzigartig und die "alte" Gitarrenfraktion, bestehend aus Dave Linsk und Derek Tailor, brettert hervorragende Riff raus und kann mit vielen Soli ganz monstös glänzen. Der "neue" an den Drums, Ron Lipnicki, sorgt mit seinem variantenreichen Spiel für einen kräftigen Rumms und harmoniert mit D.D. mächtig gewaltig. OVERKILL-Fans müssen sich den Longplayer sowieso zulegen und werden nicht enttäuscht und alle anderen müssen einfach mal reinhören (www.wreckingcrew.com). Da bleibt eigentlich nur noch eine Frage: wo versteckt sich der vierte Teil der "Overkill"-Saga? (chris) |