| J.T.R. SICKERT "everything is growing old" (Horror Goth Metal) (Eigenproduktion) Diese 4 Track MCD ist das erste Lebenszeichen der fünfköpfigen Band aus Modena. Verschroben harte Töne treffen verwirrend galante Soundcollagen, der wechselnde Gesang aus lieblicher Weiblichkeit und zigarettengeschwängerten männlichen Vocals bestimmen den Opener. Verwirrend die ruhig-melancholischen Tonagen in "libertime", bevor man im energischen Refrain ein wenig den Manson raushängen lässt. Sängerin Erika verströmt wohltuende Ruhe, während Tiziano seine Vocals böse und bedrohlich dagegensetzt. Dezent atmosphärische, soundtrackartige Collagen unterlegen das wilde Treiben, welches sich ab und an gar ein wenig Trauerbehangen in die wilde Euphorie schleicht. Ein wütender Moloch voller Stimm-und Stilgewalt. "666 for my broken dreams" arbeitet mit sphärisch- ruhigen Intro. Die Gitarren erklingen fortan etwas klarer, während sich der Moll-Charakter in eine verträumte Melodie flüchtet. Der Gesang wird verzweifelter und der weibliche Pedant fordert quasi zum Ausflippen aus, dessen lässt sich Tiziano nicht lang bitten. Trotz aller brachialen Härte lebt man sich hier sehr melodisch und fast elegant aus. Der Schlußtrack ist sehr Gothic-lastig interpretiert und glänzt eigentlich wie jedes Stück mit einer bestechenden Atmosphäre. Dem entgegen stehen natürlich die wütenden Ausbrüche, zu denen sich sowohl die Gitarren wie auch der männliche Gesang des Öfteren hingezogen fühlen. (andreas) |