FISH "13th Star" (Progressive Rock) |
(Chocolate Frog Records) FISH ist und bleibt einer der unterbewertetsten Sänger im Rockbusiness und das ist wirklich traurig. Genauso traurig wie die Tatsache, dass FISH in schöner Regelmäßigkeit falsche Business-Entscheidungen getroffen hat und seine zwölfte Lebensgefährtin ihn während der Albumproduktion und kurz vor der Hochzeit (!!!) verlassen hat. Somit symbolisiert der "13th Star" die nächste Liebe in seinem Leben, die hoffentlich die Richtige sein wird. Das "richtige" Album, um ihn zu altem "Kayleigh"-Ruhm zu führen, ist das Album aber nicht, denn dafür spielt er viel zu introvertierten Rock, der nichts mit Stadionatmosphäre zu tun hat, sondern sich aufgrund der vielen ruhigen Töne wunderbar eignet, um sich von den wunderbaren Kompositionen einfach eine gute Stunde treiben zu lassen, während draußen ein Sturm aufzieht. FISH ist und bleibt ein melancholischer Steuermann, der jeden in den Hafen sicheren lotst und wo man geschützt liegt. Den letzten Releases bin ich allen mit Angst begegnet, da man sich nie sicher sein konnte, dass wieder etwas so Wunderbares herauskommt, wie es beim jeweiligen Vorgänger gelungen war. Aber auch diesmal können es die neuen Songs mit dem Backkatalog aufnehmen. Highlight ist das hochgradig emotionale "13th Star", das zugleich die beste und ergreifenste Ballade des Schotten ist, wobei "Where in the World" an Traurigkeit und textlicher Verarbeitung erlittener emotionaler Verletzungen ebenfalls ganz oben rangiert. Kennt ihr die Momente, in denen sich beim Hören von Musik und beim Lesen der Texte ein Kloß im Hals breit macht und man hofft, dass die Freundin nicht gerade jetzt ins Zimmer kommt, weil es einem peinlich wäre, wenn man mit feuchten Augen vor einem CD-Booklet sitzt?! Den rockigen Part markiert "Openwater", der schön fett rifft und Steve Vantsis als guten Gitarristen präsentiert oder auch das deutsch betitelte "Manchmal", das geschickt zwischen Melancholie und Rock pendelt. Aber auch "Zoe 25", trifft locker beschwingt ins Schwarze, und "Square Go" klingt durch die elektronischen Spielereien nach PETER GABRIEL und das hervorragende "Arc of the Curve" wird am 03.03.2008 als Single ausgekoppelt. Aber auch alle anderen Songs haben das gewisse Etwas, was Fans des schottischen Kämpfers sehr, sehr glücklich stimmen wird und ich hoffe, dass alle Fans anspruchsvoller Rockmusik dieser Scheibe und dem Ausnahmekünstler eine Chance geben werden. Verdient hat er es mehr als mancher andere. Erwähnenswert sind neben der fantastischen Musik noch die drückende Produktion und das schöne Artwork von Mark Wilkinson. Checkt www.the-company.com, dort bekommt ihr auch die Deluxe-Variante des Albums mit einer extra DVD im dollen DigiPak und einem fetten Booklet. (chris) |