F.P.G.S. "Am Abgrund" (Downtempo/Black Metal) |
(Eigenproduktion) Es gibt leicht verdauliche Musik und eben schwer verdauliche, und die Klangkunst auf "Am Abgrund" zähle ich zu Letzterem. Die Zwei Mannen von F.P.G.S. aus Vorarlberg, Österreich, vereinen hier düstere, psychotische Schwarzmetall Melodien mit einer Portion Doom und Death Metal. Musikalisch ziemlich schwere Kost mit der man sich schon auseinandersetzen sollte, um den 100% Hörgenus zu erlangen. "Am Abgrund" ist ein Konzept Album, welches thematisch in vier Teile aufgeteilt wurde. Erzählt der erste Teil, "Prodromalphase", von einem jungen Kaukasier aus der gehobenen sozialen Schicht, der als Sonderling unter seines gleichen gilt und eine momentane depressive face in seinem Jungen Leben mit sich herum schleppt, welcher keine Interesse am anderen Geschlecht findet, da sein Umfeld ihm in dem Glauben erzog, dass diese nur an Geld interessiert seien. Dieser Sonderling fängt gegen den Willen seiner Mutter eine Lehre zum Schlosser an und gilt auch dort als Eigenbrödler, beendet diese jedoch mit Abschluss ohne die Option nach dem Präsenzdienst weiter in diesem Betrieb zu arbeiten, da der neue Lehrling sich besser mit den Ausbildnern versteht. "Exazerbationsphase", beim heimischen Militär lernt er Alkohol, Drogen (zuerst THC, später Kokain/Extasy) kennen, hohe Erwartungen lasten auf ihm, doch zwischenmenschlich klappt es nicht so recht, denn seine Kameraden halten ihn für ein Müttersöhnchen und verleiten ihn noch mehr zum Drogenkonsum. Doch ohne elterliche Obsorge resigniert dieser Sonderling und fällt noch mehr in den Dunstkreis der Drogen. Nach der Grundausbildung kommt er zum Grenzeinsatz an der Österreichisch / Tschechischen Grenze und sieht dort eine Flüchtige, die vom Oberleutnant vergewaltigt wird. Seitdem verfolgen ihm Stimmen, die den Sonderling beschimpfen, und nachts erfährt er Stimmen, die ihn zum Freitod ermuntern. Der daraus resultierende Schlafentzug spiegelt sich ihn seinem Verhalten wieder, er wirkt auf seine Kameraden gereizt und schießt bei Patrouillengängen auf Bäume, die er für Gesandte Satans hält. Schließlich wird er in die psychiatrische Anstalt nach Salzburg versetzt. "Schizophrener Residualzustand", dort angekommen wird er untergebracht, weil er die drei Unterbringungs- kriterien, psychosewertiges Zustandsbild, Selbst- oder Fremdgefährdung und letztes Mittel der Wahl ausschöpft. 5-Gurt fixiert bekommt er anfangs noch ein Sedativum, später hochpotente Neuroleptika intravenös injiziert. Diagnose F20.0 paranoide Schizophrenie, nach weiteren Behandlungen mit drei Aufenthalten in der Psychiatrie wird er ins Elternhaus entlassen. Er organisiert sich nach einem halben Jahr zuhause Arbeit, momentan bezieht er Notstandshilfe sowie finanzielle und naturale Zuschüsse seiner Eltern. Durch das Arbeitsamt erfährt er keine Unterstützung zur Vermittlung eines Jobs, zumindest haben diese keine Interesse daran. Zu diesem Zeitpunkt ist er 25 Jahre alt. "Suizidphasen nach Pöldinger" (Erwägung). Der Sonderling hat nach der Entlassung vom Suizid eines ehemaligen Mitpatienten erfahren. Das Krankheitsbild ähnelte, beide hatten eine freundesähnliche Beziehung zueinander. Die führt dazu, dass sich unser Opfer wieder mehr zurücksieht, er fängt an sich an Körperstellen zu verletzen, die von Alltagskleidung bedeckt werden. (Ambivalenz) Er bemerkt, dass er sich seiner Umwelt mitteilen möchte, er beginnt seine Suizidphantasien vorerst telefonisch, später in persönlichen Gesprächen zum Ausdruck zu bringen. Er erläutert sie wie folgt: Mit Lederhose, Lederjacke, Springerstiefel mit dem Sinn und Zweck beim Aufprall nicht zu sehr zu zerbersten. (Entschluss) Diesen Teil werde ich im Dunklen belassen, da ansonsten das Ende keinen Reiz mehr für den Hörer hat! Übrigens wurde die Geschichte nur stellenweise von mir erzählt, da dies ansonsten den Rahmen sprengen würde!!! Man sieht, die zwei Mannen von F.P.G.S. haben sich durchaus Gedanken gemacht und entführen uns in ihre Geschichte des jungen Kaukasiers. Die Band gibt es seit 2006, im Sommer 2007 wurde mit den Aufnahmen zu "Am Abgrund" begonnen! Abgemischt wurde die Scheibe von "Felix Lüneburg" (Luenne Records) und die Aufmachung, also Artwork, übernahm "Patrick Trotter" (aus Wien) Empfehlung: besorgt euch die Scheibe "Am Abgrund" macht euch damit vertraut und frönt dieser Geschichte, es kann jeden so geschehen wie diesem jungen Kaukasier, also seid darauf vorbereitet ;-) www.myspace.com/amabgrund (sad1914) |