STONE DUST ENGINE "Zerrspiegel" (Modern Metal) |
(Eigenproduktion) Ich bin hin und hergerissen von dem Longplayer der Berliner Band STONE DUST ENGINE. Wo fange ich dieses schizophrene Review an? Musikalisch gibt es das volle Mett: Thrash, moderne Grooves und fette Breakdowns, alternative Strukturen und ruhige Zwischenspiele, alles sehr energiegeladen und technisch versiert runtergeschrubbt. Dazu kommen noch feine Spielereien, die eine neue Facette in den Sound bringen, sei es von der Gitarre oder dem coolen Bassspiel. Kurzum: nichts zu meckern! Textlich weiß ich es sehr zu schätzen, wenn sich jemand auf Deutsch auskotzt und dabei auch gerne eine deftige Sprache benutzt und seiner Wut einfach blind freien Lauf lässt. Allerdings werden deutsche Texte leider Gottes des Öfteren plakativ und nutzen sich ab. Man muss neidlos anerkennen, dass die Jungs sich um die Texte bzw. Themen Gedanken gemacht haben, aber der textliche Ausdruck zündet leider nur beschränkt. Der Gesang ist einfach nur schizophren wie Hölle. Das Gute: Wahnsinns-Growls, aggressives Geshoute und eine enorme Geschwindigkeit. Doch da fängt mein Gemeckere an: Man versteht ohne Textblatt die Texte nicht. Und: wer hat eigentlich den Kack erfunden, dass man todeskrampfiges Gegrunze mit lieblichem Melodiegeschwurbel verbinden sollte? Die Melodien rauben die Energie klingen oftmals unpassend. Schade, denn diese Band hat soviel Energie und Potential, dass einem schwindelig werden kann! Vielleicht kanalisiert man die Kraft und schafft es, den nächsten Longplayer kompakter zu erschaffen. Wünschen würde ich es den Jungs, denn der Weg ist der richtige, auch wenn es nicht alles meine ungeteilte Zustimmung findet. Neugierige checken www.stonedustengine.de und die Anspieltipps "OK warte fick dich" oder "Besoffen/Bekifft" an! (chris) |