MEGAHERZ "Heuchler" (NDH / Dark Rock) |
(Zyx Music) Mit instrumental leicht und gesanglich stark veränderter Besetzung kommen MEGAHERZ 12 Jahre nach ihrem Debüt "Wer bist du?" auf ihrem neuen Album "Heuchler" daher. Die noch vorhandenen Mitglieder X-Ti (Gitarre) und Wenz (Bass) haben Roland Vencelj (Gitarre), Jürgen "Bam Bam" Wiehler (Drums) und Alexander "Lex" Wohnhaas in die Band geholt. Schon wieder ein neuer Sänger also, der versucht, auf Album Nummer sechs an die prägnante Stimme von Alexx Wessely auf den ersten vier Alben anzuknüpfen. Letztes Mal war es Matthias Elsholz , der nicht so richtig überzeugen konnte. Stellt sich als Fan der Band die Frage, was kann der Neue? Der klingt fast wie Joachim Witt und macht seine Sache echt gut und passt auch zur Musik, die wieder härter geworden ist und mehr Kraft hat. Die Songs sind fast so gut wie auf der "Kopfschuss" CD, aber nur fast. Aber dieses Album, welches meiner Meinung nach das beste MEGAHERZ Album der Bandgeschichte ist, ist es, welches auf "Heuchler" allgegenwärtig ist. Viele Songs vom Neuen erinnern an gutes altes Material und machen Lust, die alte Scheibe einfach mal wieder einzulegen. Alte Songs wie "Miststück", "Blender", Herz aus Stein" oder der Titeltrack sind den neuen sehr sehr ähnlich. Da wären z.B. "Mann von Welt" ("= Miststück" plus "Kopfschuss") oder "Heuchler" (="Blender"), wodurch das Album auch gut und gerne "Kopfschuss 2" heißen könnte. So spannend wie sich dieser Vergleich anhört, ist das Ergebnis leider nicht ganz. Zwar kann man sich die 11 neuen Stücke gut anhören, aber ihnen fehlt etwas Leidenschaft, etwas Gefühl und Atmosphäre von früher. Wer auf düstere, härtere Rockmusik mit deutschen Texten steht, soltle sich aber mal mit MEGAHERZ auseinandersetzen, da gibt's für Neulinge viele gute Songs in der langjährigen Geschichte der Band zu entdecken. www.megaherz.de (eller) |
MEGAHERZ "Heuchler" (Rock / NDH) |
(Zyx Music) MEGAHERZ haben am 25.07.2008 ihr neuestes Werk in die CD-Regale gebracht: "Heuchler". Ein Album, das in besonderem Maße geeignet ist, Fans und neutrale Zuhörer in zwei Lager zu spalten. Jedoch: eines nach dem anderen. Christian "X-Ti" Bystron (Gitarre) und Wenz (Bass) haben sich mit Roland Vencelj (Gitarre), Jürgen "Bam Bam" Wiehler (Drums) und Alexander "Lex" Wohnhaas neue Leute ins Boot geholt. Galt die ursprüngliche Besetzung noch als Vorreiter der "Neuen Deutschen Härte", bleiben sich die Münchener auch heute noch treu. Allerdings erscheinen die Texte zumindest teilweise im Hinblick ihrer Aussage mitunter ein wenig fragwürdig, dennoch sind sie in sich durchdacht und jeweils einzeln konzeptionell gut verpackt, unterstützt von teilweise brachialer musikalischer Begleitung. Trotzdem kommt man nach meinem Dafürhalten nicht umhin, Vergleiche mit anderen Bands, was allerdings zum Großteil der Stilrichtung selbst geschuldet ist, zu ziehen. So kam mir beim Titelstück gleich der Gedanke an "Lügner" von TANZWUT. Auch andererseits sind Ähnlichkeiten zu OOMPH und RAMMSTEIN nicht von der Hand zu weisen und der eigene Stil bleibt dahinter ein wenig zurück. Ungeachtet dessen heißt dies nicht, dass deshalb das Album schlecht ist. Freunde der NDH werden auch hieran ihre Freude haben. Im Eröffnungs-und Titelstück "Heuchler" wird mit falschen Menschen abgerechnet, die hinterm Rücken derer, denen sie eben ins Gesicht gelacht haben, gegen eben diese hetzen. "Das Tier" erzählt vom Jäger und dessen Tier in sich, der nach Erlösung sucht, die er nur bei "dir" finden kann. Das ganze Stück ist dramaturgisch einwandfrei dargestellt. "Schau in den Spiel" wird man in "Ebenbild" aufgefordert. Hier geht es, als eines der besten Lieder auf der CD, darum, sich selbst zu beurteilen und festzustellen, wie abweichend die eigene Meinung über sich selbst von der der anderen abweichen kann, die diese über einen haben. Äußerst anschaulich werden in "Mann von Welt" die Egoisten an den Pranger gestellt. Ebenfalls sehr melodisch. Religion und Fanatismus sind die Themen in "Fauler Zauber", worin sich hier überraschend und nicht typisch pauschal auseinandergesetzt wird. Der Teufelskreis einer Beziehung, aus der es kein Entrinnen gibt, obwohl man lange erkannt hat, dass dies eigentlich die bessere und einzige Lösung ist, wird in "Mein Gral" äußerst anschaulich dargestellt. Von einer einzigen Nacht handelt "L´Aventure´ und "Schau in mein Herz" zeigt die unerreichte Liebe. "Kaltes Grab" beschreibt die letzten Minuten eines Selbstmörders so authentisch, dass die Bandmitglieder schon näher mit diesem Thema konfrontiert gewesen sein könnten. Noch einmal eine gescheiterte Beziehung wird in "Alles nur Lüge" behandelt. Ein wenig sanfter vom Klangbild ist es für mich das beste Stück der Scheibe. Zum Abschluss sieht man noch das "Morgenrot". Wie eingangs bereits geschildert, handelt es sich hier schlichtweg um ein hartes, gutes Album, welches sich von zahlreichen durchschnittlichen Veröffentlichungen deutlich abhebt. Allerdings wird man über das gesamte Album hinweg das Gefühl nicht los, dass auch noch etwas Luft nach oben ist. Eben einfach gut. www.megaherz.de (ludger) |