OOMPH! "Monster" (Elektro Rock/NDH) |
(G.U.N. Records) Dero, Crap und Flux sind wieder da und haben zehn neue Stücke im Gepäck, mit denen sie erneut einen Angriff auf die menschlichen Abgründe starten. Seit fast 20 Jahren gibt's die Band nun schon und egal ob man sie nun mag oder nicht, es ist schon beeindruckend wie sie sich über diese Zeit weiter entwickelt und die Musikszene gerade im düsteren, elektronischeren Rockbereich mit deutscher Sprache geprägt haben. Auf "Monster" zeigen sich OOMPH! wieder extrem rockig und elektronisch. Das seit langem geradlinigste Album, wie ich finde, beginnt mit "Beim ersten Mal tut´s immer weh", der die Täter-Opfer-Perspektive umdreht und mit seiner Wendung zum Nachdenken angeregt. Dieser Songs, als erstes mit einem Video bedacht, dass in eingen Szenen die FSK auf den Plan gerufen hat, eröffnet ein in allen Belangen düsteres Album, dass wieder einige Ohrwurmmelodien, aber auch kleinere Überraschungen parat hält. So greift man in "Revolution" auf alte EBM-Synthies zurück oder hält mit "Auf Kurs" eine sehr schöne Streicher-Ballade bereit. Am stärksten ist die Scheibe bei OOMPH!-typischen, melodischen Krachern wie "Labyrinth" oder "Wer schön sein will muss leiden", bei denen die Gesellschaftskritik deutlich wird. Auch in den anderen wissen die z.T. mehrdeutigen deutchen Texte zu gefallen, die von Dero wieder sehr knackig mit einem Schuß psychatrischer Abgedrehtheit vorgetragen werden. Ich muss sagen, dass "Monster" seit... laßt mich überlegen... ja fast seit "Unrein" das beste OOMPH! Album geworden ist. Die Alben dazwischen hatten auch ihren Reiz und ganz klar ihre Hits ("Augen auf", etc.), aber in seiner Gesamtheit ist "Monster" ihnen einfach überlegen und macht viel Spaß zu hören. Nach dem ca. dritten Durchlauf hat's mich gepackt. www.oomph.de (eller) |
OOMPH! "Monster" (Elektro Rock/NDH) |
(G.U.N. Records) Erstmal Glückwunsch zum Jubiläum, denn mit "Monster" veröffentlichen die Norddeutschen ihr zehntes Album. Und wie auf den vergangen Alben bleiben OOMPH! ihrem Schemata treu. In den Strophen rau, und im Refrain explosiv melodiös. Derart klar aufgebaut funktionieren die ersten Songs "Beim ersten mal..." und "Labyrinth" perfekt. Nichts neues im Hause OOMPH! also, denn auch die pubertierenden Verfehlungen in textlicher Hinsicht sind geblieben. Auf der anderen Seite ist es eine provokante Auseinandersetzung mit sozialkritischen Anspruch, geht es doch mal um Kindesmissbrauch (beim ersten Mal), dem Ungang mit Aids (in deinen Hüften) oder dem Schönheitswahn (Wer schön sein will muss leiden/ hier defragmentiert man ein altes Märchen). Musikalisch scheint sich die Band dem Erfolg der neueren Geschichte bewusst und geht auf diesem Werk keinerlei Risiken ein (wie gesagt rein musikalisch, textlich sind die Zeichen etwas anders komprimiert). Zudem befriedigt man auch mal wieder die elektronischen Fans früherer Zeiten im Song "Revolution", welcher ganz dezent auch mal textlich in die punkige Richtung geht, auch wenn man die pure Ironie glänzen sehen könnte. Knapp am Kitsch vorbei geht das balladesk romantische "Auf Kurs". Und "die Leiter" ist eine pure Adaption von "Unheilig", hier wird gar die voluminöse Sprache gecovert. Insgesamt ein Werk, in dem OOMPH! sich nicht neu erfinden, sondern konsequent ihren eingeschlagenen Werk verfolgen. Was anderes haben die Fans nicht erwartet und wohl auch nicht gewollt. www.oomph.de (andreas) |