ORPLID "Greifenherz" (Dark Wave Folk)
(Auerbach)

Bereits das vierte Studioalbum von ORPLID. Wie bereits auf dem Vorgänger agiert hier ein archaischer Pathos. Aufgebaut auf einem minimalistisch glänzenden Musikwerk garniert sich ein wohlig warmer Gesang, der in Verbindung mit den unterkühlten Klangsonaten für reichlich Bedrohlichkeit sorgt. Die ruhig geführten Songs benutzen dabei des Öfteren orchestral wirkende Tonagen. Selbige werden perfekt in ein Geflecht aus "Alp"traum Sequenzen integriert. Auf dem erstem Ohr scheint es sich hier um ein Konzeptalbum zu handeln, ist doch oftmals ein Falke im Mittelpunkt. Frank Machau mimt den perfekten Erzähler, im gelingt es selbst in bedrohlich dezenter Elektronik ein wenig Wärme zu integrieren, welche seine weich klingenden Worte aber dann sogleich negieren. Uwe Nolte ist der Kopf hinter den Texten, er versteht es, Spannungsbögen zu erschaffen. Hinzu kommen vertonte Exponate von Wedekind und Schilling. Gelungen auch die Einbeziehung einer weiblichen Stimme, welche dem Gesamtwerk etwas schräges einhaucht, denn der verruchte Gesang von Sandra Fink variiert zwischen Nina Hagen und Lisa Gerrard.

Ein komplett durchdachtes Werk, welches dadurch glänzt, dass man geschickt Wortspiel und Musik vereinbart und kleines Kunstwerk schafft zwischen Dichtung, Wort, Gesang und Instrumentierung. www.orplid.de (andreas)


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