TEARS OF OTHILA "Renaissance" (Neo Folk/ Rock) |
(ARK Records)![]() Da erinnert man mit dem homogen inszenierten und von Akustik Gitarre begleiteten Opener "City of Life" an eine Verschmelzung von Dunkelheit und Johnny Gash. Dann agiert immer wieder eine unterkühlte Atmosphäre, welche sich neofolkig dem Hörer entgegenstreckt. Krachige Strukturen werden geschickt in homogene Songstrukturen verpackt. Es klingt böse und kalt, bevor eine Saitenarie in die Szenerie dringt. In einer bitteren Zeit scheinen die Drums allein von Kesseln beherrscht zu sein. Dann hört man stählerne Facetten, wie es die Neubauten formierten. Aus dem Nichts der Betrübnis heraus entwickelt eine Melodie, fast Leichtgängig im Takt, dann dieser alptraumhafte Düstergesang. Schön und Erhaben aber doch voller Abscheu agierend. Dazwischen ein weiblich dahinschmelzendes Geschöpf aus Tönen. Beängstigend klagende Töne untermalen einen Geschichtenerzähler, der selbst Grimm'sche Grausamkeiten betörend intonieren könnte. Fast waghalsig der Verzicht auf Bombast, hier agiert mal eine leidende Violine oder auch mal eine Trompete. Gefühlvoll integriert die samtweichen Gesänge, dessen phasenweise vorhandene Sakralität für eine durchdringende Gänsehaut sorgt. Diesem Werk liegt eine betörende Ruhe zu Grunde, welche durch nichts zerstört wird. Besonders begeisternd ist die galante Melodielinie, welche sich vollkommend entrückt von sonstigen Treiben bewegt. Ein vollkommen gelungenes und betörendes Herbstalbum für schwarze Herzen. Wunderschön. www.myspace.com/tearsofothila (andreas) |