J.B.O. "I don´t like Metal - I love it!" (Fun Metal)
(Megapress/Soulfood Music))

Seit 20 Jahren versammeln die Erlanger J.B.O. eine rege Anhängerschaft um sich, die ihnen immer noch treu zur Seite steht. Mit ihrer musikalischen Mischung aus Comedy, Klamauk, Schabernack und handfestem Rock´n´Roll verzücken sie ihr Publikum nach wie vor auf äußerst unterhaltsame Weise. So auch mit dem neuen Studioalbum "I don´t like Metal - I love it!".

Wie gewohnt wird der Hörer mit faustdicken Cover- und Eigenproduktion erster schelmischer Güte unterhalten. So startet die CD mit dem Cover des Albumtitels, im Original von 10cc, worauf dem Original D.I.S.C.O. der Weichspüler genommen wird und mit M.E.T.A.L. rosarot - die Farbe der Band - auf den Putz gehauen wird.

Besonders widmen muß man sich dem Stück "Angie" als neue Version von Falcos "Jeanny", welches es natürlich auf die Kanzlerin abgesehen hat. Mit Passagen wie "Wo sind deine Freunde, du hast sie verloren, als du diesem Land dienen wolltest" oder "Du brauchst doch die Macht, sie werden sie dir nicht mehr geben, sie werden dich nicht mehr wählen" macht sich das Quartett im Kanzleramt sicherlich keine neuen Freunde, er versprüht aber einen derben Schlag Witz und Ironie.

Daneben werden auf dieser CD zahlreiche Verbindungen von alltäglichen Problemchen und Lebensweisen verknüpft. So erfährt der Hörer z.B. was "Das Eine", welches die Damen immer wollen mit den Beastie Boys in Neuss zu tun hat, oder aus welchem Grund "Ein Rock (durch Deutschland gehen)" muß.

Verbunden mit der textlichen und komödiantischen Ausrichtung hält man stets die Fahne des propagierten Metals aufrecht. Ruhiger wird es allerdings, wenn nicht mehr "Herr Rossi sucht das Glück" angeschlagen wird, sondern "Der Ossi sucht das Glück".

Insbesondere hier wird deutlich, dass die Vorurteile, insbesondere der alten Bundesländer gegenüber den neuen immer noch bestehen und sie werden hier so sarkastisch und mit spitzer Zunge auf die Schippe genommen, dass man um ein breites Grinsen nicht herum kommt.

So hat das Album ein paar kräftige, knallige Highlights und ist insgesamt besser als der Vorgänger "Head Bang Boing". Wer J.B.O. mal kennen lernen möchte, macht hiermit keinen Fehler. Für Fans unerläßlich. (ludger)


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