GRUENEWALD "II" (Minimal Ambient/ Post Rock)

(Zeitgeister) Christian Kolf (Woburn House/ Valborg/ Island) meldet sich mit einem weiteren Projekt. Auch diesmal wird mir nicht ganz klar, warum wieder ein neuer (bzw. ein Album wurde unter diesem Namen veröffentlicht) her mußte. Denn der Unterschied zu WOBURN HOUSE ist eher marginal. Aber egal, denn was hier aus den Boxen rinnt ist ebenso bedrückend, wie genial. Sehr minimalistisch erklingt die Musik aus Synths, Gitarre und Bass. Darüber flüstert Christian fast beschwörungsartig seine dunklen Phantasien. Er wechselt zwischen Ambient, verwegenem Doom Metal und verführerischen Wave-Anleihen. Prägnant dabei erneut die innewohnende Ruhe, welche allerdings ein großes Maß an Bedrückung darstellt. Quasi am seidenen Faden hängend, dringt die Melodie ins Ohr. Ihr samtweicher Klang wird immer wieder durchbrochen, überhaupt arbeitet Christian mit reichlich Breaks, verfeinert sein Soundstruktukt mit überraschenden Momenten. Die Texte werden meist mehr erzählt als gesungen, dabei wirkt die Stimme immer recht dunkel. Musikalisch besitzt man reichlich Eleganzen und bewirkt mit sakralen Versatzstücken eine bedrohliche Stimmung. Christian scheint ein besonderes Gespür zu haben für unaufgeregte, ambientartige Musik. Dazu gehört natürlich auch eine Kunst des Weglassens und dazu gehört die Aufmerksamkeit des Hörers, denn auch wenn man denken könnte, hier handelt es sich um Herbstmusik, welche beim schönen Kerzenschein konsumiert werden kann, muß man sagen, es ist eher die Musik, welche dazu passt, wenn das Kerzenlicht erloschen ist und der fade Docht seine Lebensberechtigung negiert. Ein bedrückendes Elexier, dennoch voller warmer Substanz. GRUENEWALD ist ein Meilenstein in der Ambient Szene gelungen. Und aufgrund waviger Melancholie vielleicht nicht nur da. www.myspace.com/gruenewald1 (andreas)

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