ORCHID "Through the Devils Doorway" (Doom Metal)
(The Church Within)

Nehmen wir mal an, wir haben eine Zeitmaschine gefunden, in die wir prompt einsteigen. Wir drücken den Random-Knopf und pendeln seitdem irgendwo zwischen 1970 und 1975. Plötzlich finden wir uns im Proberaum von BLACK SABBATH wieder und mopsen ihnen einen Joint vom Tisch und packen ein paar LSD-Trips in die Sofaritze. Allein diese Tatsache würde erklären, wie einige BLACK SABBATH-Songs klingen würden, wenn man die Umstände minimal anders gewesen wären. Und ich meine minimal. Aus "Symptom of the Universe" wäre garantiert "Into the Sun" geworden. Dank des fehlenden letzten Joints klänge die planetarische Karawane eher wie "Son of Misery" und das eine oder andere fette Iommi-Riff wäre mit anderen Gesangslinien gekreuzt worden.

Die Band ORCHID (ja, es gibt ein Instrumental auf der "Master of Reality"-Scheibe, welches zufällig genauso heißt!) hat diese Zeitmaschine im Schuppen gefunden und sich sofort bedient. Die Huldigung des BLACK SABBATH-Vibes geht aber über bloßes Kopieren hinaus (auch wenn die Ähnlichkeiten wirklich nicht von der Hand zu weisen sind), sondern umfasst auch den Sound. Hätte man mir die EP irgendwo in einem Plattenladen vorgespielt, hätte ich sofort darauf getippt, dass die Aufnahmen mindestens 35 Jahre alt sind. Leider gibt es nur 4 Tracks, die dich in die Untiefen der 4-Spur-Analogaufnahmen katapultieren, aber es macht Spaß zu hören, wie die Songs von Iommi und Co. auch hätten klingen können. Zum Glück hat man keinen lupenreinen Ozzy-Kopisten an Board, denn daran sind schon andere gescheitert, aber auch im gesanglichen Bereich sind Ähnlichkeiten vorhanden und gewollt.

Anspieltipp ist jeder Song, aber "No one makes a Sound" (erste Regel beim Zeitreisen) trippt dich locker weg (und man merkt erst einmal, wie sehr KYUSS von BLACK SABBATH beeinflusst waren). Webseite: www.myspace.com/orchidsf. (chris)


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