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ANATHEMA "a fine day to exit" (Gitarren-Rock)
(Music for Nations/Zomba)

Vom Gothic Metal früherer Tage haben sich die Liverpooler schon länger verabschiedet. Anathema heute, das ist atmosphärische Musik mit trauriger Grundstimmung. Etwas irreführend sind Titel und Coverartwork des neuen Albums, deuten sie doch auf einen bevorstehenden Selbstmord hin. Dem ist nicht so. Vielmehr wendet sich der Protagonist von seinem Vorhaben ab und geht eine Runde schwimmen. Die Texte sind wesentlich hoffnungsvoller als auf Judgement, es geht darum, vorwärts zu kommen, ein besserer Mensch zu werden. Musik und Gesang sind sehr gefühlsbetont, betörende Epen, deren Kraft durch die Intensität der ruhigen Umsetzung geboren wird. Melancholisches Riffing, dezent gesetzte Keyboardunterstützung und ein fast gestreicheltes Schlagzeug unterstützen den warmen Gesang. Die Songs schweben zwischen frühen Pink Floyd und neueren Radiohead. Geschickt eingebettet im samtenen Gewand der Schwermut, befinden sich mit "Panic" auch mal Up Tempo Stücke auf dem Album, welche als Auflockerung der Betrübnis dienen. Ein musikalisches Meisterwerk, welches den Herbst verkörpert, wie ein bunt beblätterter Laubwald. (andreas)


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