LETZTE INSTANZ "Kalter Glanz" (Wave Rock) (Andromeda/EFA) Mit ihrem dritten Album haben sich die Dresdener endgültig den Ritterschlag verdient. Konnte mich schon ihr letztes Werk "Das Spiel" vollauf begeistern, setzen sie mit "Kalter Glanz" noch eins drauf. Mit selten gehörter Intensität begibt man sich durch Klänge aus Atmosphäre, klassischen Streichereinsätzen, modernen Loops und New Metal. Dazu gibt es die wundervolle Stimme von Sänger Robin. Mit seiner Stimme schafft er es eine Brücke vom Chanson zum düsteren Gesang zu schlagen. Dabei legt er in seine Stimme eine melancholische Tiefe, die selbst in den experimentellen Musiksequnzen für melodiösität sorgt. Auf den kontroversen Rap Gesang wurde diesmal fast komplett verzichtet, was den Stücken eine neue Eingängkeit verschaffte. Ein dramatisches Intro läßt gleich mal die Streicher zu Wort kommen. Mit Beginn vom Opener "Ganz oder gar nicht" bestimmen brachiale Gitarren das Grundgerüst. Bis auf den Refrain erscheint Robins Gesang etwas abgehakt, und verschafft dem Ganzen die nötige Aggressivität. Beim Titelsong wird Robin von weiblichen Gesang begleitet. Cello und Violine scheinen zum ersten mal den Kampf gegen die Gitarren zu gewinnen. Dieser kurze Vorteil reicht zum Unentschieden beim explosiven Finale. Ruhige Elektronik Klänge bestimmen das balladeske "In meiner Erinnerung"( Hier gibt es am Gastmikrofon übrigens Sven Friedrich von den Dreadful Shadows). Die hier dezent gesetzte Instrumentierung läßt den Hörer ganz und gar in den Text versinken. Dieser wird in der Schlußstrophe komplett in Englisch gesungen. Der weibliche Background wird diesmal als Opernarie dargeboten. Mit einem Hörspiel Intro beginnt "Mein Todestag", die Gitarren bestimmen wieder das Geschehen. Der Refrain verwandelt das Trommelfell zum Abspielgerät, in dem die Repeat Taste klemmt. Sehr ruhig und auf dunkle Samples aufgebaut ist "Kopfkino". Sowohl von der Musik, als auch vom Text her, eine Ballade der Dunkelheit. Mit schönen Akustik Gitarren wird das getragene "Mit mir allein verfeinert. Der Gesang wird noch dunkler, und als Duett von Sven Friedrich begleitet. Im härteren "Gewissen" läßt sich Robin wieder von einer weiblichen Stimme begleiten, welche mit Schreivocals etwas an Guano Apes erinnert. Die Letzte Instanz schafft es erneut Texte und Musik gekonnt zu verbinden. So wird ihr kalter Glanz zu einem Gefühl der wohligen Wärme. (andreas) |