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LOVE LIKE BLOOD "chronology of a love affair" (Cover Gothic)
(Hall of sermon)

Da haben sich die beiden Eysel Brüder einiges vorgenommen. Denn ihr neuestes Werk enthält 16 Klassiker des düsteren Gothics aus zwei Jahrzehnten. Man bewahrte beim covern, die Ausstrahlung des Originals, in dem man die Basic line und Laufzeit nicht veränderte. Trotzdem ist es kein einfaches Nachspielen, denn die Band setzt einige neue Farbtupfer. Sicher werden jetzt einige sagen: Wie könnt ihr es wagen, meinen Lieblingssong zu verunstalten. Erstens wird hier aber nichts verunstaltet, und zweitens gehen die beiden mit einer derart liebevollen Weise mit den Songs um, welche diese CD wie eine autobiografischen Beschreibung einer Liebesgeschichte wirken läßt. Als erstes huldigt man eine Band, die leider durch den frühen Suizid des Sängers Ian Curtis, nur ein kurzes, dafür aber umso einflußreicheres Intermezzo gab. "Decades" von Joy Division klingt durch den Gitarrensound sehr modern, wohl auch durch die interressante Einbindung von weiblichen Gesang im Refrain. Yorks tiefe Vocals verbreiten die gleiche morbide Stimmung wie das Original. Als nächstes begibt man sich daran, dem Club Hit von Bauhaus "she's in Parties", einer Entstaubung zu unterziehen. "Strange day" von Cure besticht vor allem durch die cleanen, dunklen Stimmbänder. Der Charme des Stückes aus den frühen 80ern wurde weitestgehend beibehalten, obwohl man Saitentechnisch ein paar moderne Elemente hinzufügt. Den Abschluß der ersten Halbdekade liefert "Lucretia, my reflection" von den Sisters. Überraschend, daß man sich für diesen Song entschied. Denn dieses Stück stammt aus einer Zeit als die Band nur aus dem sich selbst suchenden Andrew Eldritch bestand (Patricia Morrision war doch nur schmückendes Beiwerk). Nicht nur durch die Umsetzung der Band klingt das Stück sehr poppig. Den nächsten 5 Jahres Abschnitt leitet dann das Cover "church of no return" von Christian Death ein. Nach dieser verspielten Umsetzung widmet man sich meiner Lieblingsband. The Mission finden natürlich mit ihrem Hit "Wasteland" eine Eintragung in das Poesiealbum. Der Song wird ein wenig härter umgesetzt. Chronologisch perfekt eingebaut das folgende "rain" von The Cult (The Mission ließen dieses Stück live immer wieder in Wasteland einfließen). Hier werden Love like blood zum ersten mal etwas rauher, bevor man sich mit "April Skies" in purer Melancholie übt. Unweigerlich kommt es natürlich auch zu einer Liebesnacht mit Killing Joke (na, welcher Titel wird wohl hier gecovert). Zwischendurch betreibt man aber noch Inzucht, und bringt mit "Injustice" ein Eigencover. Die letze Halbdekade (Type'O, Tiamat, Marylin Manson) schwächelt etwas, was aber nicht unbedingt an Love like blood liegt, sondern daran, daß die neueren Stücke einfach viel zu weit davon entfernt sind, Klassiker zu sein. Zum Schluß sei auf die wirklich gelungene Version von Lacrimosas "Copycat hingewiesen. Meiner Meinung nach das schlechteste Stück von Lacrimosa, verbreitet es in der ruhigeren Umsetzung von Love Like Blood wahre Genialität. Am Schluß bleibt die Vorfreude auf die Live Umsetzung mit den Originalen als Gastsänger. Außerdem hoffe ich, daß es nicht zu eifersüchteleien kommt, denn ich hatte bis 95 die gleichen Liebesbeziehungen. (andreas)


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