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ORPHEE "Same"
(Eigenproduktion)

Diese Band entstand 98 aus den Dark Wavern "dark envoys" und heimste nicht nur einige Preise ein, sondern brachte laut Info auch eine Telefonleitung zum Erliegen. Nicht im Sinne des Rezensenten ist ihre Musik. Nein das liegt nicht an einem negativen Eindruck, sondern daran das sie schwer in eine Schublade zu stecken ist. Sicher, ihr werdet jetzt sagen, eine CD ist klein und handlich und paßt schon irgendwo rein. Aber hier stehen wir nicht vor einem räumlichen Problem, hier geht es um Kunst im weitesten Sinne und um Einflüsse im Engeren. Und letztere sind sehr schwer zu erkennen. Da ist der düstere Unterton, da sind heftige Riffs, da sind Anleihen an Wave Pop. Und mit "Der Fluch" führt man die NDW in die elektrische Moderne. Sehr experimentel wirkt "mad" - bei dem Titel zu erwarten, aber hier wird die Verspieltheit der Band deutlich. Elektronische Härte wechselt mit getragenem Sound. Der Gesang wechselt von dunkler Wärme zum kalten Geschrei. Dazu gibt es ein instrumentalen, romantischen Mittelteil, der dann wieder mit seltsamen Samples beendet wird. Ziemlich düster wird es bei "where is the exit". Den wird man schwerlich finden, den Orphee schaffen es, das Gehör zu umschließen ohne einen Notausgang zu beschildern. Interessant die etwas verzerrte Stimme, welche im Laufe des Songs zum düsteren David Bowie mutiert. Das ganze wird hier und da mit etwas härteren Riffs dargeboten, ohne den Pfad der Dunkelheit zu verlassen. In "Andrew" wird man dann sehr elektronisch, dieses Lied scheint kurz nach dem Beginn zu stehen, um sich im weiteren Verlauf doch zur Fortbewegung zu entscheiden. Durch den hervorragenden Gesang schafft man sich eine ganz eigene Atmosphäre. Depeche Mode sind hier nicht weit entfernt, aber durch Innovativität schafft es die Band deren Fußstapfen auszuweichen. Etwas heftiger und sehr tanzbar geht man bei "right for every one" zu Werke. Labels würden hier vom Club Hit sprechen. Der abgehackte sich immer wiederholende Refrain und ein Rhythmus der auf dem direkten Weg in die peripheren Glieder wandert lassen selbst im Sitzen, Gedanken an Schweißperlen erwachen. "Shameless" verbindet Gothic Metal mit elektronischen Elementen und dann erinnert der Gesang irgendwie an Camouflage. Hier wird eine Menge geboten. Lobenswert die Eigenständigkeit. Diese Band wird wohl bald die Suche nach einem Label, zwecks Erfolges, aufgeben müssen. Falls die Jungs aber weiterhin auf taube Ohren stoßen könnt ihr mehr über diese Band auf www.orphee-web.de erfahren. (andreas)


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