ENID "Abschiedsreigen" (Folk/Klassik/Black Metal) (CCP) Aus dem schönen Porta Westfalica kommen Enid mit umso schönerer Musik. Schöne Musik ist relativ? Sicher, aber lauschet den Klängen von Komponist Martin Wiese und lasst euch von seinen Kompositionen auf einem unheilsschwangeres Wolkenmeer duch den Nebel des Sterbens tragen. Denn dieser Mann versteht sein Handwerk, hat er doch sowohl komponieren als auch professionelles Singen richtig gelernt und selbst verfeinert. Gegründet als Duo, wobei Martin immer der Hauptkomponist geblieben ist, sind Enid aber auf diesem Album durch Maria Dorn (Stardust) beim Gesang und Drummer Moritz Neuner (Dornenreich, Korova) verstärkt worden. Angefangen haben Enid aber vor etwas 4 Jahren damit, Summoning's erhabene Intonierungen nachzuahmen, wovon sie aber mitlerweile immer weiter entfernt sind, obwohl man dem Sound durchaus Ähnlichkeiten in diese Richtung attestieren kann. Wer das Debüt "Nachtgedanken" kennt, hat schon eine bessere Vorstellung von der Art der Musik. Leicht zu beschreiben ist sie nicht, denn obwohl viele Klassik und Folk Elemente drin sind, geht von ihr auch harte Kälte an vielen Stellen aus. Ein Wechselbad der Gefühle, wo man Schwierigkeiten hat, sich selber einzuordnen. Man muß sich schon etwas Zeit für "Abschiedsreigen" nehmen, will man die 8 Kompositionen intensiv ergründen. Am verwunderlichsten ist eigentlich der gesang, den Martin krächzt manchmal sehr heiser ins Mikro, während es seine Stimme an anderer Stelle klar und erhaben als Chor erklingt. Das kennt man auch schon von "Nachtgedanken", aber dieses Mal ist es irgendwie noch ergreifender. Insgesamt klingt "Abschiedsreigen" auch viel ausgereifter als das Debüt. Viele rauhe Kanten sind geglättet, die Kompositionen ausgereifter und komplexer und das ganze Album ist insgesamt etwas ruhiger geworden, da einige härtere, wildere Stellen weniger drin sind. "Abschiedsreigen" sollte euch mal einen vollen Lauschangriff wert sein, denn hier schlummern viele Talente, die so langsam immer reifer werden. www.enid.tsx.org (eller) |