Bericht von Eller Allgemeines Das Summer Breeze im beschaulichen Örtchen Abtsgmünd fand dieses Jahr zum vierten Mal statt. Für mich und meine Mitstreiter war es der erste Besuch auf diesem Event - und, um es vorweg zu sagen, es hat sich voll gelohnt. Ich denke, das ist auch der allgemeine Tenor der durchweg zufriedenen Festivalbesucher und der große Andrang an den Abenden spricht wohl für sich selbst. Ausnahmen gibt's immer in den verschiedensten Bereichen, so hörte man Stimmen von Leuten, die das Pech hatten, auf Toiletten zu müssen, die unnötigerweise verdreckt waren, oder die Probleme mit der Security hatten oder denen der Campingplatz zu weit entfernt war. In Punkt 1, Toiletten, war der Veranstalter sehr bemüht, den Zuschauern einen zumutbaren Zustand zu gewähren, aber gegen das Benehmen mancher Festivalbesucher ist wohl kein Kraut gewachsen, aber insgesamt fanden wir die Situation noch zufriedenstellend (es wurden sogar noch teilweise spät abends auf dem Festivalgelände die Pinkelstände der Männer geleert, usw.). Die Security war meist nett, aber in Stresssituationen nicht immer freundlich, aber auch das war o.k. und manchmal verständlich. Der Weg zum Zeltplatz ist sehr weit gewesen, aber damit musste der Festivalbesucher einfach leben - auch mit den etwas hohen, dennoch akzeptablen Getränkepreisen auf dem Festivalgelände. Dafür war das Angebot an Merchandise-Artikeln (CDs, T-Shirts) sehr gut und meist günstig. Und was das Festival wohl allen großen Events diesen Sommers (egal ob Wacken, Zillo, M'era Luna, etc.) voraus hatte, waren drei Tage strahlend blauer Himmel mit unmengen an Sonne. Ja, richtig, Sonne, gaaanz viel Sonne. Dadurch wurde das Summer Breeze zum Sommer Gebruzzel und erzeugte viele Rothäute unter den Besuchern. Egal, ob einem die Band da vorne auf der Bühne gefiel oder nicht, die Sonne machte immer gute Laune! Zum An- und Warmklicken nun 5 weitere Bilder von Zuschauern und dem Drumherum: DER Headbanger des Summer Breeze -- Sommer, Sonne, Fans 1 --- Sommer, Sonne, Fans 2 --- Böse Fans 1 --- Böse Fans 2 |
Der Donnerstag Nach 5-stündiger Anreise waren wir da, in dem Metalnest Abtsgmünd. Nach Kartenbesorgung, Zeltaufbau und kurzer Ruhephase ging's dann zu unserer ersten Band auf diesem Festival. Das Festivälgelände entpuppte sich als etwa 3-4 Sportplätze großes Areal, von dem etwas mehr als ein Drittel für Merchandising, Toiletten, Futter- und Trinkquellen draufging. Den Kern bildete ein großer Platz (um den herum auch Buden aufgebaut waren) mit 2 Bühnen. Erstmals gab es dieses Jahr 2 Bühnen (Main Stage und Pain Stage), was sich als großer Vorteil erwies, denn Wartezeiten wegen Umbauarbeiten fanden nicht statt. Eine Band reihte sich an die andere. Unsere Band zum Einstieg hiess DEEP INSIDE MYSELF, die wir bei der Erkundung des Geländes wahrnahmen. Sie spielten in ihren 25 Minuten ihre Mischung aus Dark und Gothic Metal meist von ihrer aktuellen, neuen CD "At a late hour", soweit ich mich erinnere. Danach das erste kleine Highlight, SUIDAKRA. Die Death/Folk Metaller, die kürzlich ihr neues Album "Emprise to Avalon" via Century Media herausgebarcht haben, erwiesen sich als gute Anheizer für die kleine Zuschauerschar, die an diesem Nachmittag schon da war. Als Opener diente ebenso wie auf der CD "Darkane Times", danach wechselten sich alte ud neue Songs ab. Auf den Folkanteil wurde ganz verzichtet, was wol live in der kurzen Zeit nur zu Stimmungstiefs geführt hätte. Die Menge tobte bei den Songs, obgleich der Gesang nicht so gut rüberkam, dafür aber der Metal der Jungs. Fotos: Suidakra1 --- Suidakra2 Ein Abkühlung per Wasserstrahl durch die Security war da genau das richtige für viele. Der Wasserschlauch wurde an diesem Wochenende zu einem sehr wichtigen Instrument der Ordnungshüter, wobei sie durchaus sehr viel Spass hatten, besonders, wenn es daran ging, weibliche Besucher zu bewässern ;-) Unsere nächste Band hiess ENTWINE. Wir waren sehr gespannt, da ENTWINE mit ihren letzten beiden Alben "gone" und "tim of despair" doch 2 ganz starke Gothic Rock Scheiben hingelegt haben. Die Finnen überzeugten an diesem Nachmittag mit einer feinen Auswahl ihrer Stücke, die fast nur die richtig rockigen, also schnelleren beinhaltete. Mit viel Gefühl und Melancholie vorgetragen, gingen die 40 Minuten bis zum Schlussstück "Time of Despair" im Nu vorbei. Wie so viele Bands bei diesem Festival gab's anfänglich Soundprobleme beim Gesang - wie gesagt, es sollte nicht das letzte Mal sein. Fotos: Entwine1 --- Entwine2 Danach gönnten wir uns eine kleine Pause zum Shoppen und Nahrungsmittelaufnahme und kehrten 3 Bands später zu HYPOCRISY (s. unten) wieder zum Gelände zurück. Der Auftritt war so kurz vor 20 Uhr und zu diesem Zeitpunkt hatte sich das Festivalgelände schon gut gefüllt, um zu den Tracks der Schweden die Haare kreisen zu lassen. Ihre melodische Death und Trash Metal Mischung, bekannt hart, bekannt gut, wurde von der Menge dankend entgegen genommen. Teils frenetischer Jubel (z.B. zum Song "Roswell 47") war der Lohn für eine gute Arbeit auf der Bühne. Nach einem gesunden Gemisch aus jungen und alten Songs schlossen HYPOCRISY den Gig mit "Fractured Millenium". Danach wurde es kurzzeitig etwas weniger Metallern und die Freunde des gepflegten Hard Rocks mit 70er Einflüssen kamen bei Red Aim auf der kleinen Bühne auf ihre Kosten. Als Unwissender über die Werke der Band lässt sich nur soviel dazu sagen, dass die Fans augescheinlich zufrieden waren. Immerhin konnte sie beim Iron Maiden Coverstück "The Trooper" auch bei mehreren uninteressierten Hörern ein Aufhorchen erreichen. Die Main Stage stand danach für EDGUY parat. Ein professioneller Auftritt vor vielen Leuten, das schien ihr Ding zu sein. Mit neuen und einigem alten Material (soweit ich mich erinnere) wurden die vielen Fans zufrieden gestellt, die auf traditionelleren Metal stehen. Im Anschluss daran, machten die "Sepultura's Ungarns" Lärm auf der anderen Stage. EKTOMORF stand zwar nicht im Mittelpunkt unserer Aufmerksamkeit zu diesem Zeitpunkt, aber was man am Rande mitbekam, schien den Nerv vieler Fans zu treffen. So hinterliessen sie eher einen positiven Eindruck und konnten immerhin die Fans begeistern, die lieber Sepultura gesehen hätten. So nebenbei bemerkt, nach Slayer verlangten auch dieses Mal wieder die meisten Fans, zumindest den Zwischenrufen während des gesamten Festivals nach zu ruteilen. Ob' s auch der Veranstalter gehört hat? Zu später Stunde hatten TIAMAT noch 75 Minuten Bühne gebucht. Johan Edlund (s. oben) und seine Mannen boten aber im Vergleich zur Tour im Frühjahr wenig neues. So waren nach Stücken vom neuen Album "Judas Christ" (z.B. die Single "Vote for love") auch vermehrt Ausflüge in frühere Zeiten vorhanden. "The Ar" oder "Whatever that hurts" seien hier als Beispiele genannt. Weiter zurück als in diese Zeit ging es allerdings nicht, aber von den dazwischen liegenden Alben gab's u.a. "Brighter than the sun", "Cold Seed" oder "Children of the underworld" zu hören. Zum Abschluss servierte uns Johan dann sein Hymne an die Natur, "Gaia", das zwar einen gelungenen Gig abrundete, der aber auch langweilig war, da zu ähnlich wie die Tourkonzerte. Ein erster Tag auf dem Sommer Festival war damit zu ende, ein anstrengender dazu. Damit folgte nach etwas Palaver auf dem Zeltplatz die erste nächtliche Ruhephase. Fortsetzung folgt... |
Der Freitag O.k., ich geb's zu, ich war duschen an diesem Morgen - aber der langen Schlange nach zu urteilen, war ich nicht der einzige, der an diesem strahlenden Vormittag seine Haut und Haare reinigen wollte. Die Wartezeit bis zum Duschen konnte man sich mit dem angebotenen Sortiment an Kaffee und Brezel verkürzen, aber mit dem pelzigen Belag vom Vorabend-Döner noch auf der Zunge, war das jetzt nicht das richtige. MIt der dritten Band des Tages, MOURNING CARESS, begann der musikalische Teil kurz vor zwölf. Die junge Melodic Death Kapelle aus Münster machte gut Stimmung bei den noch wenigen Zuschauern - vorweg Sänger Gerrit, der immer wieder mit dem Publikum kommunizierte. Sie spielten einen sehr ordentlichen 20-Minuten Gig mit ausgesuchten Songs von ihrer ersten Platte "Imbalance". Fotos: Mourning Caress1 --- Mourning Caress2 Um die Wartezeit auf DARK AT DAWN zu verkürzen, schauten wir uns danach kurz MIRROR OF DECEPTION an, die mit einer Mischung aus dunklem und doomigen Metal aufwarteten. Die Stuttgarter entpuppten sich als ganz o.k., aber auch als etwas zu lahm für diese Tageszeit. Nachdem dieser Gig vorüber war, ging's weiterhin düster, aber deutlich rockender und härter zur Sache. DARK AT DAWN haben Songs von ihren beiden Alben "Baneful Skies" und "Crimson Frost" gespielt und waren ein guter Liveact. Trotz des gelungenen Gigs der Dark/Power Metaller mit dem Chris De Burgh Cover "Don't pay the fairyman" als Abschluß, fehlten mir ein paar gute Songs, aber man hatte ja auch nur 25 Minuten Zeit. Fotos: Dark At Dawn1 --- Dark At Dawn2 Und direkt ging es auf der anderen Bühne weiter. Die Finnen CHARON verdunkelten das grelle Sonennlicht mit ihren Gothic Rock/Metal Songs. DIe Band um den charismatischen Sänger J.P. Leppäluoto nutzte die Zeit, um ihr bis hierhin in Deutschland noch nicht veröffentlichtes Album "Downhearted" den Leuten schmackhaft zu machen. Immerhin kannte eine kleine Schar von Fans bereits nahezu alle Texte. Die Vorabsingle "Little Angel" kannten dann aber auch fast alle in den vorderen Reihen und sangen kräftig mit - es flog sogar ein BH auf die Bühne, worauf der Sänger mit einem "Unterwäsche können wir nach der langen Tour auch gebrauchen" Statement reagierte. Einziger Wehrmutstropfen des rockenden Gigs war, dass es keinen alten Song gab. Fotos: Charon1 --- Charon2 Dann gönnten wir uns eine kleine Verschaufpause bis AFTER FOREVER dran waren. In sengender Hitze horchten die Fans gespannt dem progressiven Gothic Metal der Holländer und liessen sich (wie bei jedem anderen Gig an diesem Nachmittag auch) von den wasserspritzenden Securityleuten abkühlen. AFTER FOREVER lieferten einen guten Gig, hatten aber ein paar gute Songs vergessen zu spielen. Fotos: After Forever1 --- After Forever2 Um viertel vor fünf (wie immer beim Breeez saupünktlich) gab's dann eine harte Dröhnung Deutschen Black Metals. MYSTIC CIRCLE standen ungeschminkt im hellen Tageslicht. Sie begannen mit dem Intro und 3 Songs vom kommenden Album "Damien", darunter auch das beste Stück "God is dead - Satan arise". Dann stand aber überraschender Weise ein ganz altes Album recht stark im Mittelpunkt. Von "Drachenblut" gab's Knaller wie "King of the Nibelungenhord" oder "Dragonslayer" zu hören. MYSTIC CIRCLE konnten damit Pluspunkte sammeln, haben insgesamt aber spielerisch nicht voll überzeugt. Fotos: Mystic Circle1 --- Mystic Circle2 Unsere nächste Band waren dann BLOODFLOWERZ, die nicht so gut waren, wie auf dem M'era Luna Festival (und ausserdem die gleichen Klamotten wie dort trugen - habe ich mir sagen lassen). Das schien auch dem Publikum so zu gehen, das nicht immer begeistert wirkte, trotz genialer Düster Rock Hymnen wie "Fallen Angel". Fotos: Bloodflowerz1 --- Bloodflowerz2 Dann Headliner Nummer 1 an diesem Abend, bei dem sich das Festivalgelände schon sehr gut gefüllt hatte: THE GATHERING. Sängerin Anneke hatte das gleiche Klamottenproblem wie auch schon Bloodflowerz, aber darsuf kam es nicht an. Leider erwischten THE GATHERING einen schlechten Start, denn bei den ersten beiden Songs war der Gesang fast nicht zu hören (ein Problem, das bei vielen Bands auftrat). Nach einem ruhigen Beginn mit neueren Songs, besann man sich auf seine härtere Vergangenheit und bediente die Festivalbesucher mit "Strange machines" von der Ausnahme-CD "Mandylion". Und gleich ging eine Welle der Begeisterung durch das weiterhin nach Wasserabkühlung lechzende Publikum. Dieser Song kam sehr gut an, wie auch weitere ältere Stücke. Schwachpunkte oder besser Erholungspausen für die Fans gab's dann zwischdurch wieder durch neuere Stücke, denn die Fans beim Breeze wollten starke Gitarren und die waren hier manchmal zu wenig. Dennoch ein guter Gig der Holländer. Während für Death Metal Fans danach der erhofften Auftritt von VADER anstand, mussten wir erstmal unseren knurrenden Magen mit Speis und Trank versorgen, so dass man den Auftritt nur am Rande wahrnahm. Dennoch sah man viele begeisterte Fans auf dem jetzt schon sehr sehr vollen Gelände. Bei den folgenden NIGHTWISH muss das Festival nahe an seiner Ausverkauft-Grenze gewesen sein, denn so viele wie hier, wurden es danach nicht wieder. Man bekam kaum ein Bein an die Erde und vor allem die Security Leute hatten an diesem Abend sehr viel Stress - auch um die ganze Schar von Fotografen zu bändigen (da fragt man sich manchmal, wo viele von denen nachmittags bei anderen guten Bands waren). Die Finnen und vorne weg Tarja konnten wie gewohnt begeistern. NIGHTWISH spielten Songs quer durch alle Alben und die Fans nahmen das ausgewählte Programm sehr gut an und machten mächtig Stimmung zu Songs wie "Wishmaster", "Stargazer", der Ballade "Sleeping sun" oder "Over the hills and far away". Die Wartezeit auf den finstersten Act des Festivals sollten die Hard Rocker AXXIS verkürzen, allerdings kam bei uns eher Langeweile denn Interesse für die Band auf. Kurz nach halb zwölf standen dann DIMMU BORGIR auf der Hauptbühne. Immer noch bevölkerten viele Leute das Gelände und auf einmal hatten sehr viele ein Black Metal Outfit zu bieten, was vorher gar nicht so aufgefallen war. Die Norweger arbeiteten während ihres Auftrittes mit einer kleinen Flammenshow. Bei der Songauswahl erstaunten auch sie, denn der überwiegende Teil ihres Programms stellte sich aus Songs von ihrem Album "Enthrone Darkness Triumphant", das ihnen vor 5 Jahren den erfolgreichen Weg ebnete, um eine der meist gehasstesten Bands des Undergrounds zu werden. Vielleicht wurden Songs wie "Mourning Palace" oder "In Death's Embrace" auch nur in den Vordergrund gestellt, weil das besagte Album seit kurzem als Re-Release in den Regalen steht. Jedenfalls haben die alten Songs für 'ne Menge Freude gesorgt, aber auch die neueren, wie man an den Reaktionen der finsteren Gestalten im Publikum sehen konnte. Das bekam dann auch wieder die Security zu spüren - jede Menge Arbeit weitehin für die Männer zwischen Bühne und erster Reihe. Während PAIN den Abschluß an diesem ebenfalls schönen Sommer Tag machte und Songs von den 2 veröffentlichten Alben darbot, kehrten wir dem Festival für diesen Tag den Rücken und brachen 'gen Übernachtungsstätte auf. Fortsetzung folgt... |
Der Samstag Und schon brach der letzte Tag dieses sommerlichen Festivals an. Wie schnell doch die Zeit vergeht bei guter Musik. Aber, nur keine Müdigkeit zeigen, denn es sollte noch ein langer Tag mit vielen, fast schon zu vielen geilen Konzerten werden. Als erstes stand bei uns EWIGHEIM auf dem Programm. Nach dem grandiosen Debüt "Mord nicht ohne Grund" versprachen wir uns viel von den Elektro-Düster Metallern. Bei strahlendem Sonnenschein waren ihre deutschen Texte über Mord und Tod, die an Eisregen erinnern, genau das richtige, um in den Tag zu starten. Bei gutem Sound waren ihre morbiden eingängigen Songs genau richtig, um jede Menge Spaß zu haben. Den hatten neben den Bandmitgliedern vor allem die Fans. Es gab etliche, die mitsangen und bei "Leiche zur See" freundlich mit den Armen und Händen zum Refrain winkten. Ansonsten waren auch "Rückgrat", "Ein böser Scherz" und die Bandhymne "Ewigheim" absolute Highlights dieses 25 Minuten-Auftrittes. Fotos: Ewigheim1 --- Ewigheim2 Etwas später sahen wir dann die recht erfolgreiche deutsche Gothic Rock Band FLOWING TEARS. Da sie bei ihren vier Alben aus einem reichhaltigen Repertoire schöpfen konnten ("Serpentine", "Justine", "Merlin",..), hatten sie auch keine Probleme ihre Fans und viele andere Nichtkenner dieser Band mit ihrem meist ruhigeren Düsterklängen Richtung The Gathering mehr als zufrieden zu stellen. Ich fand's trotzdem etwas lahm, da mir die Band bislang noch nie richtig zugesagt hat. Fotos: Flowing Tears Von AGATHODAIMON musste man dieses Mal leider enttäuscht sein. Trotz des letztjährigen Hammer-Albums "Chapter III" schafften es die deutschen Black Metaller nicht annähernd, ihre Klasse live umzusetzen. Absoluter negativer Höhepunkt war, dass sie meinen Lieblingssong "Past Shadows" wegen Soundproblemen (kein Keyboarder und das Band tat's irgendwie nicht) gleich zu Anfang abbrechen mussten. Da konnten auch "An Angel'S Funeral" und "Sacred Divinity" nicht mehr viel retten. Immerhin gab's auch alten Stoff von den Alben davor zu hören, so dass man als Fan wenigstens in der Hinsicht befriedigt wurde. Fotos: Agathodaimon1 --- Agathodaimon2 Mit den Gothic Prog Metallern Within Temptation ging's dann auch gleich weiter. Endlich mal eine Band, die die Bühne auch für ein Spektakel nutzte, denn neben 3 riesengroßen Bäumen/Pflanzen(?), gab's auch mal etwas Action mit Feuer und einem riesigen Papierschnipselsprengsatz am Ende, der die Bühne in silbernen Regen eintauchte. Zu den Songs lässt sich dazu nur sagen, dass sie ebenso verzauberten wie die Show, auch wenn es zum größten Teil Tracks aus der "Mother Earth" Kollektion waren. Fotos: Within Temptation Im Anschluß zeigte sich das Summer Breeze wieder von seiner harten und spaßigen Metal-Seite. Der Gig der APOKALYPTISCHEN REITER folgte. Und, es sollte der beste Gig des gesamten Festivals werden. Die "Reiter-Mania" versetzte das gesamte Gelände, bzw. alle die es hören konnten, in Extase. Bei Tracks wie "Erhelle meine Seele", "Unter der Asche" oder DER Metal-Hymne "Metal will never Die" pushten sich Fans und Band gegenseitig zu Höchstleistungen auf - trotz oder gerade wegen des hohen Alkoholpegels. Spaß ohne Ende, so das kurze Fazit dieses Auftrittes, bei dem sich Eumel mit einem Strauß Sonnenblumen mittig des Auftrittts bei den Fans bedankte. So viel noch, die Blumen überlebten das Bad in der Menge nicht. Fotos: Reiter1 --- Reiter2 Nach einem recht guten Auftritt von BRAINSTORM, den ich nur am Rande wahrnahm, setzte sich mein Hauptaugenmerk auf END OF GREEN, die mit ihrem diesjährigen Werk "Songs fo a dying world" begeistern konnten. Ihr Dark Doom Rock mit Nirvana-Grunge konnte auch live überzeugen. Zum Start gab's zwei alte Songs, danach vieles von der aktuellen CD, dabei hauptsächlich die rockigeren Stücke. Die Band gab sich sichtlich cool, genoss diesen Auftritt aber in vollen Zügen. Fotos: End Of Green1 --- End Of Green2 Weiter ging es Schlag auf Schlag. So gegen 20 Uhr hatten SENTENCED die volle Aufmerksamkeit der Festivalbesucher. Es war nach 2 Jahren Abstinenz ihr erster Gig und der schien ihnen auch viel Freude zu bereiten. Die Finnen, die ja mit jedem Album etwas ruhigere, wenn auch weiter sehr gute musikalische Pfade eingeschlagen haben, begannen auch ruhig mit 2 neuen Songs (u.a. "Blood & Tears", ehe sie dann einen unerwartet harten Kurs einschlugen. Mit "Nepenthe" gab's sogar Material vom Superalbum "AMOK" live zu hören. Des Weiteren hörte man viele Songs vom nicht minder besseren Album "Down" (z.B. "Bleed", "Sun Won't Shine") oder auch "Farewell" vom "Frozen" Werk. Den "Suizider" hatten sie sich ebenso wie "Excuse Me While I Kill Myself" für die Zugabe aufgehoben. Leider war danach auch keine zweite Zugabe mehr möglich. Die Schweizer zeigten dem Publikum gleich zu Beginn, was es von den neuen Songs, die irgendwann mal auf einem Album kommen sollen, erwarten darf. "Era One", der Titeltrack des neuen Werks, schlägt in eine typische und dennoch leicht veränderte Samael-Schiene. Man darf sich also überraschen lassen. Bei ihrem etwa einstündigen Auftritt sorgten Samael nicht nur mit Feuereinlagen für einen heissen Tanz, denn mit geilen Düster Metal Hymnen wie "Together", "Year Zero", "Shining Kingdom" oder "Rain" zogen sie die Menge in ihren Bann. Als letzter Headliner standen PARADISE LOST auf dem Programmplan. Da die Engländer zuletzt immer mehr Probleme hatten, ihre Metalfans beisammen zu halten, und sich eine nicht minder große Anzahl Bravo-Leser und Top Of The Pops Hörer zu den Fans dieser großartigen Band zählen, durfte man auf diesen Auftrtt gespannt sein. Ich für meinen Teil war sehr zufrieden, stellten Paradiese Lost doch auch wieder alte Stücke sehr deutlich in den Vordergrund, wahrscheinlich um Lust auf das neue Werk "Symbol of Life" zu machen. Und so ging es nach dem Opener "Say just words" vom "One second" Album auf eine keine Zeitreise durch einige Paradise Lost Alben. Den weitesten Abstecher nach hinten auf der Zeitleiste machten sie dabei mit "As I Die", gefolgt von dem besten PL-Song ever, "True Belief". Das gesamte Programm baute überwiegend auf härterem Material und das war auch gut so! Ein paar Verschnaufpausen waren sicher auch drin, aber mit diesem Gig haben PL zumindest bei mir einige Pluspunkte gemacht. Fazit Mit dem Ende des Paradise Lost Auftrittes war für uns das Ende dieses tollen Festivals erreicht. Sicher gibt es auch hier, wie bei allen anderen Festivals, Sachen, die verbessert werden müssen. Mit wachsender Zuschauerzahl werden die Probleme immer größer, dennoch hat das Summer Breeze (noch) eine recht familiäre Atmosphäre erhalten können. Besonders an den Nachmittagen, wenn es etwas übersichtlicher war, machte es Spaß, sich die vielen unbekannteren Bands reinzuziehen. Bei den Hauptacts (Nightwish, Dimmu, Samael, ...) war es hingegen vor der großen Bühne zu voll. Ein besonderes Lob soll aber hier dem Veranstalter in Punkto Zeitplan erteilt werden. Man konnte fast immer auf die Minute genau seine Band sehen. Am Ende der langen Tage gab es maximal eine halbe Stunde Verzögerung. Respekt, Respekt. Das 2-Bühnenkonzept ist voll aufgegangen! Und was bleibt hier dann noch zu sagen: Wenn alles im nächsten Jahr paßt, kommen wir wieder ins verträumte Abtsgmünd, um viele gute Bands zu sehen!!! (eller) |