NCOR "Tiefenrausch" (Elektro Wave)
(Strange Ways/Zeitbombe/ Indigo)

Der Band NCOR gelingt es auf ihrem Debüt Album, wovon viele andere träumen. Sie platzieren das eingängige, mit eindringlichem Chorus versehene "an dunklen Tagen" am Anfang und erschaffen damit sofort eine gewisse Aufmerksamkeit. Diese Vorschußlorbeeren gelingt es fortan zu rechtfertigen - und auch das gelingt, denn ihre Mischung aus vertrakten Strukturen, wundervollen Refrains, alpträumerischen Samples und diesen sehr melodischen, eindringlichen Gesang hält den Hörer auch über eine Albumlänge gefesselt. Ein weiterer Grund für die Aufmerksamkeit sind die lyrischen Texte. Nicht immer offenbaren sie sich sogleich. Somit gelingt ein geschickter Spagat zwischen Kopf und Körper. Das Album ist voll mit Tanzflächenfüllern, lässt sich aber auch die Zeit sehr melancholische Stücke zu interpretieren. Das Album strotzt von unterschiedlichsten musikalischen Elementen zwischen Future Pop, Rockelementen, NDW/ New Wave und elektronischer Avantgarde. Sänger Kevins Historie als Model dürfte bei Live Auftritten vor allem dem weiblichen Publikum ins Auge stechen. Für eine erfolgreiche Zukunft scheint der rote Teppich also bereits gelegt. "Tiefenrausch" ist ein ebenso interessantes wie sehr eingängiges Album. Es polarisiert teilweise, es überzeugt aber auch durch seine Qualität und die vorhandene Ohrwurm- Existenz  der Songs zieht früher oder später jeden in seinen Bann. Was Kramm mit seinen Solo Projekt in einigen Songs erreichte, schaffen NCOR über ein ganzes Album, Pop Musik fürs schwarze Volk. (andreas)