ANUBIS "reflections" (Gothic Metal) (Eigenproduktion/Verlag:United Power Fields) Mit ihrem Vorgänger "kassandra" konnte mich die Hanauer Band voll überzeugen und eigentlich dachte ich, es wäre nur eine Frage der Zeit, wann sich endlich ein Label bequemt und diese Band unter Vertrag nimmt. Erneut besticht auch diesmal der unverkennbare Gesang von Barbara Volpert (meinen letztjährigen Vergleich kann ich momentan nicht nachvollziehen), leicht verrucht, dezent erotisch und mit einem dunklen weiblichen Timbre legt sie ihre Stimmbänder in das düstere Soundgewand, um sich darin zu winden, zu rebellieren oder dieses huldigend zu bestätigen. Auf ihrem bereits fünften Album verzichtet die Band diesmal auf ein eng gestecktes Korsett und beweist damit einen enormen Ideenreichtum. Nicht nur die Stimme zeigt sich sehr wandlungsfähig, auch die Musik wechselt zwischen druckvollen Kompositionen und getragen Momenten. Das balladeske, leicht Country beeinflusste "my weakest point" überzeugt durch seine getragene Atmosphäre, während im folgenden "decode my childhood" die straighten Gitarren in den Mittelpunkt rücken. Geschickt verbindet die Band eine dunkle Grundstimmung mit verwegenen Riffing und melodischen Keys und schafft es dabei die Grenzlinie zwischen Goth Rock und Goth Metal nach jeder Seite hin zu überschreiten. Die düstere Piano Hymne "sentence" dient als perfektes Intro zum Album. Übrig bleiben 14 Songs, die sich in Punkto Variabilität zwar unterscheiden aber trotzdem allesamt von einer eingängigen Melodie umgeben sind. Es ist schon sehr überzeugt, wie es der Band gelingt, den Zug auf düsteren Schienen nicht gen Abgrund zu lenken, sondern ihn fast unbemerkt auf Bahnhöfe umzuleiten, welche auf diesem Fahrweg sonst nie auftauchen, wie z.B. der dunkle Country, der Prog Rock, der Symphonic Wave usw. Weitere Infos unter www.world-of-anubis.de (andreas) |