TRIBAZIK "All Blood is red" (Elektro Metal)
(Eastworld Recordings/Soulfood)

Reichlich verwegen kommt dieses im Londoner Underground entstandene Werk daher. Der Künstler verbindet hier die verschiedensten Metal Stile mit reichlich elektronischen Finessen. Die Samples scheinen direkt aus dem Keller des Industrials zu stammen, hinzu gesellen sich abartige Soundstrukturen des Spätachtziger Acid. Das Ganze wird unorthodox in einen Topf geschmiessen, mit einem Metal-Schneebesen verrührt und mit monotonen Stimmbändern gewürzt. Derartige Würze sorgt aber auf der vorderen Zunge nicht gerade für feurige Überraschungen.

Den Zugang zu diesem verqueren Werk ist nicht immer leicht, weil man teilweise die Samples übertreibt, die Saiten nicht immer eine Melodie integrieren und der Gesang halt ein wenig abwesend klingt. In besten Momenten erinnert das Ganze ein wenig an Killing Joke, wobei die Geräuschkulisse als Untergrund noch ein bisschen verwegener daherkommt. Die mit reichlich Loops versehenen Stücke besitzen zwar eine kraftvolle Attitüde, bleiben aber meist nur galantes Stückwerk, irgendwas scheint den Songs zu fehlen, evtl. könnte der Gesang das Treiben mal mit den ein oder anderen Ausbruch (für denjenigen sorgt dann ein anderer) garnieren.

Ein Hinweis zum Schluß, TRIBAZIK begleiteten Killing Joke auf zwei Europa Touren und beim Song "Molton" hört man den Mastermind Jaz Coleman höchstpersönlich. Abgemischt wurde das Ganze von Andy Gill (Gang of Four). Wem diese Bands etwas sagen und für den Ministry viel zu hart sind, der sollte ruhig mal ein Ohr riskieren. (andreas)


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