CASCADES, THE "nin 66" (Goth Rock) (Andromeda/Vielklang) In einem Interview vor ein paar Wochen meinte mein Gegenüber "Goth Rock wäre Tod". Sollte dieses stimmen, bin ich halt ab heute nekrophil. Denn die Newcomer aus Berlin überzeugen mit ihrem "Old school mit modernen Einsprengsel" auf ihrem Debüt. Produziert von Hardy Fieting (Scream Silence), Background Stimme von Antje Dieckmann (Mortalia) und nicht zuletzt Saitenzupfer Jens Riediger (Ex-Dreadful Shadows, Thanateros). Alles Namen, welche für ein hohes Maß an Qualität der düsteren Seite deutscher Musik stehen. Mit "nine 66" entstand ein Album voller tiefgreifender Melancholie, eindringlichen Rock, ausgefeilte Gitarren-/Keyboardparts und romantischen Soundstrukturen. Sei es die depressive Untergangsstimmung im doomigen "hurricane", die balladeske Symbiose aus Traurigkeit und Verspieltheit in "flowers in ashes" oder die etwas elektronischer ausgefallene Form des Dark Waves mit straighten Gitarren in "handful of fear", die Band schafft es in jeder Form die vorhandenen Wurzeln, welche sich ihr Wasser mit denen von Mission und Sisters teilen in einen vollkommen eigenständigen Stamm der Dunkelheit wachsen zu lassen. Mit "Mercury" startet man gar einen Angriff auf die Tanzflächen der einschlägigen Clubs. Schönster Song und damit Höhepunkt des Albums bleibt für mich "flowers in ashes", welcher derart gefühlvoll die düstere Seele umschmeichelt. Die dunklen Vocals von Sänger M. W. Wild vermischen sich, untermalt mit wunderschönen Melodiebögen, mit dem klaren Gesängen Antjes zu einem traurigen Intermezzo der Harmonie. Der Titelsong tritt Andrew kräftig in den Arsch und überrascht mit orientalischem Zwischenspiel. Der Schlußsong "where we go to" läßt Erinnerungen an David Bowie wach werden. Gelungenes Debüt, Kaufen!! (andreas) |