NAPALM DEATH + IMMOLATION + MACABRE :: Volle Death Metal Power
Underground in Köln am 09.11.2010
(Fotos by Sarah Fleischer - www.the-pit.de)



NAPALM DEATH sind live immer eine Bank und nach den (wie immer überzeugenden) Festivalauftritten auf dem Neurotic Deathfest und dem Party.San, wollte ich dieses Jahr noch eine Clubshow sehen. Köln kam mir trotz der Entfernung entgegen, da mein Bruder dort studiert und wir so gemeinsam gehen konnten.

Während meines halbstündigen Interviews mit Barney rüpelten WAKING THE CADAVER mit ihrem brutalen Deathcore über die Bühne. Die letzten beiden Songs sahen wir noch und dachten und bloß, dass sie musikalisch nicht ganz in den Rest des Paketes passten und auch dementsprechend das Publikum nicht so wie der Rest überzeugen konnten.

Als nächstes standen dann MACABRE auf der Bühne, die trotz ihres großen Einflusses auf das, was später Death Metal werden sollte, meiner Meinung nach wenig Respekt für diese Leistung bekommen. Ihr Murder Metal, der sich seit den Anfängen immer noch im oldschooligen Gewässer befindet, vermittelte mir ein Gefühl, wie es Mitte der Achtziger gewesen sein muss. Aber richtig überzeugt war das Publikum auch hier nicht. Beeindruckt war ich vom Song "Fritz Haarmann der Metzger", in dem das Haarmannlied vertont wurde. Der Sänger hatte so wenig Akzent, dass ich kurz überlegte, ob er deutscher Abstammung sei.

Dann waren IMMOLATION an der Reihe. Die New Yorker knüppelten ihren Death Metal solide ins Publikum. Wenn man "Waking The Cadaver" mal außen vorlässt, waren IMMOLATION heute Abend mit schlappen 24 Jahren Bandgeschichte die jüngste Truppe auf der Bühne und konnte zu diesem Zeitpunkt das Publikum am besten überzeugen. Aber eigentlich warteten alle bloß auf DIE Grindcoretruppe schlechthin: NAPALM DEATH!

Während des Interviews konnten wir die Runningorder des Abends begutachten und fragten uns ob 1 Std. Spielzeit wohl ausreichen würde. Aber wir rechneten das Ganze dann in potentielle Songs hoch und dachte,n dass eine Stunde Grindcore im Gegensatz zu z.B. einer Stunde Doom wohl ein anderes Gewicht habe.
Ja, was soll man noch zu einer NAPALM DEATH-Show sagen??????????????????????

Wie immer volle Power von der ersten bis zur letzten Minute. Sowohl auf, wie heute den kompletten Gig auch vor der Bühne. Stagediving und ein ordentlicher Moshpit, der immer wieder zu beinahe gefährlicher Größe für den kleinen Laden anschwoll, zeigten ganz klar, dass das massenhaft erschienene Publikum auf dieses Konzert gewartet hat. Barney flippte auch auf dieser relativ kleinen Bühne ordentlich von links nach rechts und feuerte die wilden vor der Bühne zusätzlich an.

Ich hatte mich sehr auf dieses Konzert gefreut, da ich vorher auf Myspace gelesen habe, dass wieder mehr Musik aus der Zeit zwischen 1992 und 2002 auf die Bühne gebracht werden soll. Genau das waren bei meinen vorherigen ND-Konzerten immer die Sachen, die mir persönlich noch gefehlt haben. Wenn ich alle hier aufführen würde, wäre es langweilig, aber über "Next On The List" von "Enemy Of The Music Business" und dass mit "The World Keeps Turning" ein Song von "Utopia Banished" vertreten war, habe ich mich am meisten gefreut. Und auch "Pride Assassin" von der "Mass Appeal Madness"-EP kam mir sehr entgegen. Die Standardsongs vom Debüt und der Übersong "Suffer The Children" durften nicht fehlen und führten zu viel Applaus. Das Publikum setzte sich wie immer aus allen Schichten der Gesellschaft zusammen. Von jungen Extremmetallern über Altpunks und fernsehbekannten Comedians war alles vertreten. Ja, richtig gelesen. Und alle überlegen jetzt, wen ich gesehen habe. Simon Gosejohann hatte sich ins Publikum gemischt. Ob er selbst auf Napalm Death steht oder eine Wette verloren hat weiß ich nicht, aber er stand das ganze Konzert über vorne im Publikum.

Die Stunde hat dann letzten Endes doch gereicht und würde durch eine Zugabe noch etwas verlängert.
Wie verließen den Laden und wie immer war es so, dass das NAPALM DEATH-Konzert, was man grad verlässt, das Beste von allen war. Ich hoffe, dass nächstes Jahr zum 30. Bandgeburtstag ordentliche Jubiläumskonzerte auf die Beine gestellt werden.

Was Barney zu dieser Idee von mir gesagt hat, könnt ihr demnächst im Interview hier lesen.
Aber gebt mir etwas Zeit, dieser britische Akzent ist der Hammer für die Ohren wenn man eine halbe Stunde lauschen muss. Ich glaube ich brauche einen Übersetzer der mein Interview raushört und für mich abtippt. (hendrik)



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